australien 2019/2020

notsignale hängen in dumpfer luft
die keiner lesen will
hinter rauchzeichen weitet sich
das schwelende erbe unserer gier
monatelang bebt der himmel
unter der last erstickender laute
wir, auf der leichteren seite der welt
bemitleiden die elefantengruppe mit ihren babys
vor dem hintergrund verbrannter heimat
und hängen das photo des jahres
über die hübsche couch
erstaunt darüber wie präzise
die kamera die trauer ihrer augen einfing

Gabriele Pflug

12 Gedanken zu “australien 2019/2020

    • Liebe Ariane, jetzt hat es geklappt mit dem Kommentieren! Das freut mich ganz besonders, dich hier zu lesen.
      Ich glaube, wenn die Betroffenheit groß genug ist, wird es zu spät sein.
      Liebe Grüße
      deine Gabriele

  1. Diese Feuer treiben in die Flucht. Vielen wird dadurch alles genommen – das Fleckchen Erde, Heimat, Besitz. Und manchmal sogar Gesundheit und Leben. Manche Menschen denken, das ist ja weit weg. Und es berührt kaum.
    Du hast einen großen Felsbrocken ins Rollen gebracht. Alle sollten aufpassen, nicht überrollt zu werden.
    Dazu gehört auch Achtsamkeit für den Anderen, nicht nur für sich selbst.
    Dir ein großes Lob!
    Herzlichst, Edith

    • Liebe Edith,
      es ist erschreckend, was wir mit unserer einzigen Heimat anstellen! Zum Verzweifeln ist die Gier des Menschen!
      Ja, Achtsamkeit ist auch so ein Zauberwort, das manche nicht mal buchstabieren können.
      Liebe Grüße
      Gabriele

    • Danke! Der Brand (steht eigentlich für Vieles) hat mich damals regelrecht überrollt und entsetzt.
      Liebe Grüße
      Gabriele

  2. „Pfui, wer mact denn so etwas!“ Das war mein erster ausgesprochener Gedanke.
    Das hast du sehr gut formuliert- es trifft!
    Die Gier ist es auch, die derzeit weiter kreist und die momentane Situation verursachte.
    Hm, jetzt poste ich doch noch das Gedicht, welches ich heute vorerst zurückstellte…

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  3. „notsignale hängen in dumpfer luft
    die keiner lesen will“

    Will sie wirklich keiner lesen? Oder wenigstens wahrnehmen? Aber Du hast die Metaphern gefunden, die doch ansprechen! Jetzt m u s s sie jedes lesen! Und vielleicht sogar beherzigen! Danach handeln!

    Liebe Grüße
    Helmut

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