namarie

die bäume sterben vor dem ersten regen
still wie kleine kinder, die den letzten atem
in den schoß der mutter legen
nachts steigen die pflanzen ins gebirge hoch
und gärten suchen zuflucht im kloster
ich habe den hügel verlassen im gepäck all die jahre
blieben deine lippen unpassierbar meine haut versteppte
und es verblühte das wort im mund

Gabriele Pflug

10 Gedanken zu “namarie

    • Liebe Ule,
      danke, dass du dir immer wieder die Zeit nimmst und bei mir vorbei schaust! Das ist nicht selbstverständlich!
      Mit lieben Grüßen
      Gabriele

    • Liebe Wolkenbetrachterin,
      danke für deinen Besuch und dein Lesen. Manchmal gibt es solche Tage und dann wieder so viel Licht am Himmel.
      Wolkenbetrachterin bin ich auch. Das ist das schönste Kino!
      Herzlichst
      Gabriele

      • liebe gabriele, traurigkeit ist doch ein legitimes gefühl, ich mag es. es schreibt schöne und berührende gedichte. einen schönen tag dir, alles liebe und liebe grüße aus berlin.

  1. Gute Heimkehr/Lebewohl lese ich als Übersetzung für namarie. Je nachdem ist das Gedicht traurig oder offen für Begegnung(en). „Gärten suchen Zuflucht im Kloster“ spricht für letzteres, „es verblühte das wort im mund“ spricht allerdings für das erstere. Es kommt mir vor wie die Lage der Siedler im Westjordanland.

    Liebe Grüße
    Helmut

  2. So wahr!
    Traurig ist es, wenn etwas stirbt.
    Wir Menschen sind nur einen Funken lang in der Evolution vorhanden
    und doch lassen wir viel verbrennen.
    Man sagt: Nichts geht verloren – und doch erscheint Veränderung oft so endgültig.

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

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